Anna Göldi kam am 24. Oktober 1734 in Sennwald in Bescheidenen Verhältnissen auf die Welt. Aus ihrem Lebenslauf ist zu schliessen, dass sie mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Insgesamt brachte die ledige Anna drei Kinder auf die Welt. Da das mittlere in der ersten Nacht starb wurde Anna Göldi als Kinsmörderin verurteilt. Ab September 1780 arbeitete sie im Hause des Arztes und Fünferrichters Johann Jakob Tschudi in Glarus als Magd. Nachdem man im Oktober 1781 in der Milch der zweiten Tochter des Arztes Stecknadeln gefunden hatte, entliess die Familie Anna. Gemäss den Aussagen der Familie begann die Tochter Nadeln zu speien und litt an krampfartigen Zuckungen.
Anna Göldi wurde im Februar 1782 unter dem Vorwurf, das Mädchen "verderbt" zu haben, verhaftet. Es gelang ihr zwar das Mädchen zu heilen. Damit bestärkte sie aber nur ihre Verfolger in der Ansicht, dass sie eine Hexe sei. Anna Gödlin wurde in der Folge zwar als Giftmörderin verurteilt und hingerichtet. Der Prozess, den man ihr gemacht hatte, war aber tatsächlich ein Malefizprozess. Es war der letzte in Westeuropa. Die Hinrichtung von Anna Göldi löste heftige Reaktionen in der deutschen Presse aus.
Anna Göldis Geschichte hat Eveline Hasler in einem Roman verarbeitet, Gertrud Pinkus und Stephan Portman thematisierten diesen letzten Hexenprozess in Europa in einem Film.