Hexenhammer
1487 publiziert entwickelte sich der Hexenhammer zu einem Besteller in Europa und dem Handbuch für Hexenjäger in Europa schlechthin. Wobei das Buch vor allem im Deutschsprachigen Raum grossen Widerhall fand.
Verfasst hatte das Werk der Dominikaner Mönch und Inquisitor Heinrich Kramer. Frustriert durch Niederlagen bei Hexenverfolgungen schrieb Kramer den Hexehammer, um seinen Zeitgenossen vor Augen zu führen, wie bedroht die Gesellschaft durch das schlimme und gefährliche Unwesen von Hexen sei. Natürlich war Kramer bei weitem nicht der einzige Geistliche, der sich mit Hexen und Magie auseinandergesetzt hatte. Diese Auseinandersetzung hatte schon im 12. Jahrhundert begonnen und um 1430 kam es dann in Frankreich und der heutigen Schweiz zu den ersten grossen Hexenverfolgungen.
Aber Heinrich Kramers Hexenhammer ist das erste Werk, dass so intensiv und eindringlich Hexerei beschreibt. Kramer propagiert das Bild von Frauen, die mit dem Teufel einen Pakt schliessen, wodurch sie übermenschliche Kräfte bekommen, die Ihnen erlauben, sich in Tiere zu verwandeln und Mensch und Vieh Schaden zuzufügen. Verhängnisvoll ist, dass Kramer betonte, Hexerei sei vor allem ein weibliches Delikt. Denn Frauen seien aufgrund ihrer geistigen und physischen Schwäche für die Verführungen des Teufels eher empfänglich als Männer. Diese Sichtweise hatte zweifelsohne einen direkten Einfluss auf die Hexenverfolgungen in den Deutschsprachigen Gebieten, wo anlässlich der Hexenverfolgungen ab Ende des 15. Jahrhunderts deutlich mehr Frauen Opfer wurden als Männer.
Einen gut geschriebenen Beitrag über Heinrich Kramer und seinen Bestseller findest du hier:
"Wie ein grausamer Bestseller die Hexenjagd vorantrieb" von Geo Epoche